Chronik

Der Schützenverein Lüerte-Holzhausen e.V. kann in seinem Einzugsgebiet schon auf eine sehr lange Tradition zurückblicken. Schon in der „Wildeshauser Zeitung“ vom 2. Oktober 1883 wurde berichtet, dass in Lüerte ein sogenanntes Schützenfest gefeiert wurde. Hierbei konnte allerdings das Scheibenschießen sich nur einer sehr geringen Beteiligung erfreuen. Die Nichtschützen konnten aber an einer Verkegelung von Hausgeräten und weiteren Preisen teilnehmen.

Seit 1904 trafen sich die Schießsport begeisterten Bürger aus Holzhausen und Umgegend mehr oder weniger regelmäßig, um den Schießsport auch laufend auszuüben. Man muss deshalb dieses Jahr als das eigentliche Gründungsjahr bezeichnen, zumal es mit Wilhelm Buchtmann schon einen Vorsitzenden und mit Georg Eilers einen Schriftführer und Kassierer gab.

Trotzdem dauerte es noch bis 1907, als nun auch offiziell der Schützenverein Holzhausen gegründet wurde. In diesem Jahr wurde auch der erste offizielle Vereinsbeste, der Schützenkönig des Vereins ermittelt. Der junge Verein war sehr aktiv. So wurde im Jahr 1924 beschlossen, eine größere Schießanlage zu bauen. Diese wurde dann auch bei der Gaststätte „Zum Jemberg“ errichtet. Der unglückselige Krieg behinderte dann auch die Aktivitäten des Schützenvereins Lüerte-Holzhausen e.V., wie überall in unserem Land.

Als nach dem Krieg wieder eine einigermaßen tragbare Normalisierung eingetreten war, erwachte auch wieder der Schießsport zu neuem Leben. Die Wiedergründung des Schützenvereins erfolgte am 5. August 1950. Im Protokoll der Gründungsversammlung wurde als Zweck des Vereinsfestgehalten: Die Pflege des Schießsports und der Geselligkeit. Nach diesem Zweck wird auch heute noch die Tradition des Schützenwesens festgehalten.

1954, beim 50. Jubiläum des Vereins, wurde dem Schützenverein in den Festreden bestätigt, dass dem Verein echter Schützengeist innewohnt, und dass hier Jung und Alt aus allen Schichten der Bevölkerung in ehrlichem Wettstreit die sportliche Schießkunst pflegen und die Tradition aufrechterhalten. So sind hier auch die älteren Schützen der Jugend ein Vorbild, denn es ist doch die Jugend, die einst diese schöne Tradition fortführen muss. So wird auch heute im SV Lüerte-Holzhausen e.V. großer Wert auf eine gute Jugendarbeit gelegt. Das kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass schon früh Jugendliche nach ihrer Ausbildung zum Schießwart in den Vorstand berufen werden.

Im Jahr 1956 wurde erstmals ein Kinderkönig proklamiert, und auch die Jugendlichen des Vereins haben seit 1965 einen eigenen Jugendkönig. So sind schon lange im Schützenverein Lüerte-Holzhausen e.V. „Jung und Alt“ einträchtig beieinander im königlichen Wettstreit.

Schon 1959 konnte der Öffentlichkeit die ausgebaute Schießsportanlage mit Schützenhalle präsentiert werden, die damals schon als vorbildlich bezeichnet werden konnte. Hierzu war natürlich die Opferbereitschaft der Mitglieder gefordert.

Es wurde dann später eine ganz neue Schützenhalle mit gemütlichem Klubraum gebaut. Diese wurde im April 1979 zum 75. Vereinsjubiläum eingeweiht. Der Klubraum ist mit einem offenen Kamin ausgestattet, so dass eine gemütliche Atmosphäre entstanden ist, die besonders der Pflege der Geselligkeit und der Kameradschaft dienlich ist.

Im Jahr 1980 wurde die Damen-Schießsportgruppe des Vereins gegründet. Unsere Schützendamen haben seitdem regen Anteil an den schießsportlichen Erfolgen des Vereins, dass die vielen Trophäen beweisen. Auch beim jährlichen Königsschießen müssen unsere Schützenschwestern „ihren Mann stehen“, sie sind als Königsbewerber gleichberechtigte Sportkameraden.

Im Herbst 1993 konnte dann die vollständig renovierte Schießsportanlage mit neuen Scheibenzuganlagen in Betrieb genommen werden. Der Vorstand des SV Lüerte-Holzhausen e.V. wird alle drei Jahre neu gewählt, zuletzt auf der Jahreshauptversammlung 2001.

Viele Vorstandsmitglieder sind schon etliche Jahre, ja auch Jahrzehnte mit der Vorstandsarbeit befasst.

Zum Schützenfest 1995 wurde die neu angeschaffte Fahne vom Präsidenten des Oldenburger Schützenbundes, Gerd Agena, feierlich geweiht. Diese neue Fahne sei ein Symbol für Brüderlichkeit, Zusammengehörigkeit, Heimatliebe und Treue, hieß es dabei. Hinter dieser Fahne sollten sich Alt und Jung wohl fühlen. Fahnen zeigen die Verbundenheit mit der Tradition und sollen für die Zukunft ein Symbol des Friedens sein.

Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte ist das Jahr 1996, in dem der König des Vereins, Gerd Eilers, Bundeskönig des Oldenburger Schützenbundes wurde.

Aber, noch „denkwürdiger“ ist der Oktober des Jahres 2000 für die Vereinsgeschichte. Nach langwierigen Verhandlungen konnten die Verträge unterzeichnet werden, wonach der Schützenverein nun auch Eigentümer des Grundstückes wurde, auf dem die schönen Schießanlagen und die gemütliche Schützenhalle sich befinden. Der neben diesem Grundstück liegenden freie Platz wird nun als „Dorf-Platz Lüerte“ hergerichtet.

Somit kann der SV Lüerte-Holzhausen e.V. in eine gute und friedliche Zukunft blicken, getreu der Inschrift auf der Vereinsfahne:

„Scharfes Auge, sichere Hand, und ein Herz fürs Vaterland“.